Kindergartenkinder und Multitasking
Multitasking bei Kindergartenkindern – zu viel auf einmal?
Kindergartenkinder sind neugierig, voller Entdeckerdrang und oft scheinbar ständig in Bewegung. Sie wechseln blitzschnell von einer Aktivität zur nächsten – vom Spielen zum Singen, vom Basteln zum Herumtoben. Auf den ersten Blick könnte man meinen, sie seien kleine Multitasking-Profis. Doch dieser Eindruck täuscht.
Multitasking im eigentlichen Sinn – also das gleichzeitige Erledigen mehrerer Aufgaben – überfordert das kindliche Gehirn. Im Vorschulalter befindet sich die Fähigkeit zur Konzentration noch in der Entwicklung. Kinder können sich meist nur auf eine Sache wirklich einlassen. Wenn sie ständig zwischen verschiedenen Anforderungen hin- und hergerissen werden, entsteht innerer Stress. Das kann sich in Unruhe, Reizbarkeit oder Erschöpfung äußern.
Viele Kindergartenkinder erleben heute bereits früh ein hohes Maß an Reizvielfalt – sei es durch Medien, übervolle Tagespläne oder ständige Wechsel von Aktivität zu Aktivität. Sie lernen dadurch nicht, in eine Sache wirklich einzutauchen und sie zu Ende zu führen. Stattdessen verinnerlichen sie das Gefühl, ständig „auf dem Sprung“ zu sein.
Für ihre gesunde Entwicklung brauchen Kinder Ruhe, Wiederholung und Fokus. Wenn sie zum Beispiel ganz in ein Bauprojekt mit Klötzen eintauchen dürfen, beim Malen nicht unterbrochen werden oder in einer ungestörten Spielsituation versinken können, entstehen Konzentration, Kreativität und ein erstes Gefühl für innere Ordnung. Das ist das genaue Gegenteil von Multitasking – und genau das, was Kindergartenkinder am meisten brauchen.
Fazit:
Multitasking ist keine Fähigkeit, die wir Kindern beibringen sollten. Viel wichtiger ist es, ihnen Räume zu schaffen, in denen sie eintauchen, verweilen und wachsen können – in ihrem eigenen Tempo, mit klarer Struktur und viel Einfühlung.
Gerade weil diese Haltung so kraftvoll – und gleichzeitig so herausfordernd – ist, braucht es manchmal Begleitung auf diesem Weg. Unsere eigene Geschichte, der Alltag mit Kindern, Unsicherheiten oder alte Muster können es schwer machen, in dieser bindungsorientierten Haltung zu bleiben.
Genau hier setzen meine Elternkurse an.
Sie bieten Raum für Reflexion, Verständnis und neue Perspektiven – damit Eltern (wieder) in Verbindung kommen: mit ihrem Kind, aber auch mit sich selbst. Ob Sie die Grundlagen der bindungsorientierten Begleitung kennenlernen oder sich in schwierigen Alltagssituationen sicherer fühlen möchten – die Kurse sind dafür da, Sie zu stärken.