Verhaltensprobleme Jugendlicher

Sandra Hunsche Dienstag, 20. August 2024 von Sandra Hunsche

Ein Weg zu nachhaltiger Veränderung

Fallbeispiel: Ein schwieriger Weg in der Jugend

Sophie ist 17 Jahre alt und hat in den letzten Jahren zunehmend Probleme in der Schule und zu Hause. Sie ist oft launisch, zieht sich zurück und reagiert auf die kleinsten Dinge gereizt. Ihre Noten sind stark gesunken, und sie hat sich von ihren Freundinnen entfremdet. Ihre Eltern sind besorgt, da sie häufiger Regeln bricht, heimlich ausgeht und sich mit fragwürdigen Personen trifft. Gespräche enden meist in hitzigen Auseinandersetzungen, und Sophie wirkt unnahbar und verschlossen. Ihre Eltern fühlen sich machtlos und wissen nicht mehr, wie sie mit ihrer Tochter umgehen sollen.

Übliche Sicht der Verhaltenspsychologie
Aus der Perspektive der traditionellen Verhaltenspsychologie wird Sophies Verhalten oft als typische Rebellion im Jugendalter betrachtet. Der Fokus liegt auf der Korrektur ihres „Fehlverhaltens“ durch Disziplinarmaßnahmen, wie striktere Regeln, Strafen oder verordnete Therapiestunden. Doch trotz dieser Bemühungen zeigt Sophie keine Verbesserung. Im Gegenteil, sie zieht sich noch mehr zurück, und die Kluft zwischen ihr und ihren Eltern wächst. Es scheint, als ob keine der Maßnahmen greift, und die Situation verschlimmert sich.

Ein neuer Ansatz: Bindung und Reifeentwicklung
Doch was, wenn wir Sophies Verhalten aus der Sicht von Bindung und emotionaler Reife betrachten? Statt nur auf das Problemverhalten zu schauen, fokussieren wir uns darauf, was Sophie wirklich braucht: Sicherheit, Nähe und das Verständnis ihrer emotionalen Herausforderungen. Aus dieser Perspektive ist klar, dass Sophies Verhalten ein Ausdruck ihrer inneren Unsicherheiten und ihrer noch nicht abgeschlossenen emotionalen Reife ist.

Was bedeutet das konkret?
In der Praxis bedeutet dies, dass wir als Eltern oder Erzieherinnen und Erzieher nicht nur auf das Verhalten unserer Jugendlichen reagieren, sondern uns aktiv mit ihren inneren Erfahrungen und emotionalen Bedürfnissen auseinandersetzen. Wir begleiten sie durch die unvermeidlichen Frustrationen und Verluste, die das Leben mit sich bringt, und helfen ihnen, diese Gefühle zu verstehen und zu verarbeiten. Anstatt diese schwierigen Emotionen zu verdrängen, ermutigen wir sie, ihre Trauer auszudrücken und schließlich loszulassen, wodurch sie eine tiefere emotionale Widerstandskraft entwickeln.

Ebenso bedeutet es, dass wir eine Feinfühligkeit für die oft unausgesprochenen Bedürfnisse unserer Jugendlichen entwickeln. Dies erfordert, dass wir aufmerksam hinhören, zwischen den Zeilen lesen und uns auf die subtile Kommunikation einlassen, die Jugendliche oft verwenden. Dabei geht es darum, ihnen genau dann Nähe und Unterstützung anzubieten, wenn sie sie am meisten benötigen, und gleichzeitig klare, aber liebevolle Grenzen zu setzen, die ihnen Struktur und Sicherheit bieten.

Zusätzlich zielt dieser Ansatz darauf ab, unsere Jugendlichen in ihrer Identitätsfindung zu unterstützen. Indem wir ihre individuellen Herausforderungen und Stärken erkennen und wertschätzen, fördern wir ein gesundes Selbstbild und die Fähigkeit, mit den Anforderungen des Lebens konstruktiv umzugehen. Diese tiefere Form der Begleitung ermöglicht es den Jugendlichen, sich in ihrer emotionalen Reife weiterzuentwickeln und starke, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen.

Die Bedeutung emotionaler Intelligenz für die Begleitung schwieriger
Die Förderung emotionaler Intelligenz ist ein entscheidender Aspekt bei der Arbeit mit schwierigen Kindern und Jugendlichen. Emotional intelligente Begleitung bedeutet, über die oberflächlichen Verhaltensweisen hinauszublicken und die zugrunde liegenden emotionalen Bedürfnisse und Motive unserer Kinder zu erkennen. Dieser Ansatz hebt sich durch seine Fähigkeit hervor, nicht nur kurzfristige Lösungen für Verhaltensprobleme anzubieten, sondern langfristig eine tiefere emotionale Entwicklung zu unterstützen.

Im Rahmen der Elternkurse und des Elterncoachings wird vermittelt, wie emotionale Intelligenz gezielt gefördert werden kann. Dies umfasst das Erkennen und Benennen von Gefühlen, das Entwickeln von Empathie und das Üben von Selbstregulation. Indem Kinder lernen, ihre eigenen Emotionen besser zu verstehen und auszudrücken, sowie die Emotionen anderer zu interpretieren, können sie gesündere Beziehungen aufbauen und effektiver mit Herausforderungen umgehen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Unterstützung der Kinder bei der Entwicklung eines stabilen Selbstwertgefühls. Durch gezielte Interventionen und Praktiken lernen Kinder, sich selbst und ihre Bedürfnisse besser zu verstehen, was zu einer positiven Veränderung des Verhaltens führt. Diese Herangehensweise ist besonders wertvoll für Eltern und Fachleute, die sich mit der Erziehung schwieriger Kinder und Jugendlicher auseinandersetzen. Die Integration von emotionaler Intelligenz in den Erziehungsansatz hilft, eine tiefere Verbindung zu den Kindern herzustellen und deren emotionale Reife auf eine Weise zu fördern, die traditionelle Methoden oft nicht erreichen.

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